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Künstler, solo und selbständig?

Aktualisiert: 18. Dez. 2020



Lockdown. Knockdown. Es sind harte Zeiten für alle, hier und jetzt und das weltweit. Keine Frage. Wir sollten aber jetzt alle zusammenrücken und dabei auch maskiert Mindestabstände einhalten. Das klingt erst einmal paradox, ist in meinen Augen aber richtig so.


Aber: Wirtschaftliche Einbrüche drohen auf allen Ebenen. Auf allen !!

Regierungen versprechen Hilfen. Unbürokratisch (!) Unsere deutsche auch. Bei den Großen wie Lufthansa wird auch ordentlich geklotzt. Und für die Kleinen bleibt nur etwas Kleckerei, wenn sie überhaupt etwas bekommen.

Zu den vielen Kleinen gehören auch Künstler, die während eines Lockdowns ihrer Arbeit nicht nachgehen können. Keine Möglichkeit, neue Engagements zu bekommen, keine Möglichkeit, sich einem Publikum zu präsentieren.

Ich bin Fotograf. Und Fotografie ist Kunst und Handwerk zugleich. Ich zahle jährlich meine Beiträge an die Handwerkskammer. Ich zahle pünktlich meine Steuern.

Zum Glück ist die Natur nicht vom Lockdown betroffen und noch kann ich mich dort noch frei bewegen und Aufnahmen machen. Aber an Ausstellungen ist derzeit zum Beispiel nicht zu denken.

Außerdem fallen für einen Soloselbständigen wie mich Auftragsarbeiten, wie Familienporträts, Firmenimages, Konzertfotografie, Workshops etc. gänzlich weg. Und genau diese sind meine Haupteinnahmequellen. Die Quellen, die mich leben lassen.

Da reicht es nicht, staatlich finanzielle Hilfen nur auf Betriebsausgaben zu fixieren. So wie es zunächst von der Regierung beschlossen wurde. Der Kühlschrank will auch gefüllt sein.

Nein, ich will nicht jammern. Ich will lediglich darauf hinweisen, dass es Menschen wie mich gibt und wir ohne eigene Schuld immer weiter in die Misere rutschen. Die großen Rädchen wie die kleinen in einem filigran verzahnten System. Es geht schlicht gesagt um Existenzen. Auch wir leisten unseren Beitrag zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung in Deutschland und dieser betrug 106,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 und steht damit an zweiter Stelle überhaupt. Einzig der Fahrzeugbau übertrifft diesen Betrag mit aktuell 162,1 Milliarden Euro.

Da beantwortet sich die Frage nach der Systemrelevanz eigentlich von selbst. Oder?

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